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Anne und Ulrich Hochgesand im Interview über ihre Liebe zu den Hunden, den Azawakh, die Zucht und die letzten 40 Jahre

Wie sind Sie auf die Rasse gestoßen?
Wie so oft im Leben kommt man erst auf Umwegen zu den Dingen, die einen begeistern und gefangennehmen und die, was man anfänglich nicht erwartet hätte, einen dann durch das ganze weitere Leben begleiten. So auch mit unseren Azawakhs.
Dabei war 1971 der erste Hund von Anne ein Sloughi-Rüde namens „Basha Ben Burd von Klein Vossenburg“. Er war sehr unnahbar, und als ich Anne kennenlernte, dauerte es ein gutes halbes Jahr, um auch sein Herz zu erobern. Doch dann waren wir dicke Freunde. 1973 sah Anne auf einer Ausstellung in Berlin den ersten Azawakh, obgleich er bei den Sloughis ausgestellt wurde. Es war die Hündin „Laca„ von Frau Vesna Sekalec aus Zagreb und stammte aus der Paarung der vom jugoslawischen Botschafter aus Mali importierten Azawakhs „Gao“ und „Lara“ ab. Der jugoslawische Botschafter in Mali hatte das Pärchen 1970 von der Regierung geschenkt bekommen und mit nach Hause genommen.

Laca„ und ihre jüngere Schwester „Tibi od Menaka“ (gleiche Eltern) bildeten den Zuchtstamm der Azawakhs von Vesna Sekalec „Haris al Sahra“- Zwinger. Die Hündin Laca war zwar als Sloughi offiziell eingetragen, aber sie stach unter den wenigen Sloughis damals als sehr typische Azawakh-Hündin heraus. Dieser elegante, stolze Hund faszinierte Anne auf Anhieb.
1975 machten wir, damals noch Studenten, eine Woche Urlaub an der Adria. „Zufällig“ führte unser Weg bei Vesna vorbei. Ich hatte natürlich keine Ahnung, dass Anne schon alles eingefädelt hatte, um einen Welpen, aus dem B-Wurf (Toro od Menaka x Tibi od Menaka) von Vesna, unsere „Begum Haris al Sahra“, mit nach Hause zu nehmen. Offenbar keimten bei ihr insgeheim schon damals Zuchtpläne, die 1977 dann zum ersten Wurf „ Aulad al Sahra’s T-Wurf“ führten.
Die weiteren Ausstellungen mit „Bashar“ führten uns auch nach Paris, und wir stellten in Frankreich fest, dass es dort ebenfalls Hunde aus Mali gab, die wie die Hunde von Vesna so ganz anders aussahen als die Sloughis aus den Mahgreb-Staaten. Dort erfuhren wir, dass diese Hunde ebenfalls in Ermangelung eines eigenen Standards, in das Sloughi-Register eingetragen waren, wie sich dann zeigte, zu einem späteren Zeitpunkt aber wieder herausgenommen wurden.
Es war die Zeit der kynogologischen Geburtswehen einer neuen Rasse mit ihrer Eingruppierung in das Spektrum der europäischen FCI-Windhundrassen.

Wie war der Stand der Rasse damals in Deutschland?
Zu Anfang war der Azawakh als solcher nicht bekannt, man hatte von dem „Sloughischlag“ aus Mali schon gehört. Kenner wollten diese Hunde damals schon nicht mit Sloughis mischen. In Ermangelung eines eigenen Standards wurden sie den „Sloughis“ zugeschlagen, sie konnten noch unter den ersten Sloughistandard, der auch weiße Abzeichen zuließ und in Frankreich erstellt worden war, subsumiert werden.
Das änderte sich dann, als Marokko (1974) den Sloughistandard modifizierte und die „weißen Abzeichen“, die für den Azawakh so typisch sind, untersagte. Seit dieser Zeit bestand ein Streit um den „wirklich typischen“ Sloughi, da im DWZRV, anders als in Frankreich, die Hunde zuchtbuchmäßig weiter als „Sloughi“ erfasst waren, obgleich man die Mischung beider „Typen“ nicht wünschte.

Eine kluge vorausschauende Regelung, an die sich auch alle gebunden fühlten und die eine Vermischung beider Rassen verhinderte. Unsere „Begum“ und ihre Nachkommen mit ihren Sloughiahnentafel wurden noch bis 1981 weiter als Sloughis ausgestellt und waren gelegentlich Anlaß zum Zank unter Züchtern und Richtern. Ab 1981 erhielten alle bis dahin nachweislich aus Mali abstammenden Hunde Azawakh-Ahnentafeln.
In Frankreich ging man einen anderen Weg. Nachdem die Weißzeichnung im Sloughistandard ausgeschlossen war, gaben die Azawakh-Besitzer die „Sloughi-Papiere“ ihrer Hunde ab und züchteten in eigener Regie ihre „Tuareg-Windhunde“. Sie schlossen sich in einem Club zusammen, der anstrebte, für diese Hund einen eigenen Rasse-Standard bei der FCI zu hinterlegen. Diese Bemühungen, vor allem unter der Mitwirkung von namhaften französischen Kynologen und Züchtern der ersten Stunde, legitimiert durch langjährige Aufenthalte im Ursprungsland und profunde Kenner der Tuareg-Nomaden und ihrer Windhunde wurden mit der Homologierung eines eigenen FCI-Standards mit Erfolg gekrönt. 1981 wurde der Azawakh-Windhund als Rasse anerkannt und die bisher ohne offizielle Papiere gezüchteten Hunde in das Import-Register aufgenommen. Die offizielle zuchtbuchmäßige Betreuung der Rasse übernahm ab dann der französische „Club du Sloughi et des Levriers d’Afrique„ mit Kürzel“ SLAG“.

Die Folge der zuchtbuchlosen Jahre war ein Darniederliegen der ohnehin nicht sehr umfangreichen französischen Azawakh-Zucht. In aller Bescheidenheit dürfen wir sagen, dass wir bei diesem Prozess der Wiederaufnahme der französischen Zucht eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. Als doch der Wunsch zu züchten in uns reifte, gestaltete sich die Kontaktaufnahme auf der Suche nach einem Zuchtpartner für Begum schwierig, denn sie war ja nun offiziell ein Sloughi und Mischungen nicht erwünscht. Die französischen Azawakh-Züchter schotteten sich ab, um ihre Hunderein zu halten, auch wenn sie ohne Papiere züchteten.
Erste Kontakte ergaben sich auf einer Schau in Paris, wo wir vom Präsidenten des Sloughi Club eine Züchteradresse bekamen und wir dann nach und nach durch fast ganz Frankreich zu den einzelnen Besitzern herumgereicht wurden. Der Türöffner zum Eintritt in die französische Azawakhszene waren unsere Hündin „ Begum“ und unser Rüde „Tariy“ aus unserem ersten Wurf. Da wir aber für unsere Zucht nur Hunde mit anerkannten Papieren einsetzen konnten, animierte unser Interesse die Franzosen dazu, sich für die offizielle Anerkennung ihrer Hunde einzusetzen. Letztlich sicherte dieser Schritt das Überleben der Rasse.

Was veranlasste Sie, die Rasse zu züchten?
Wir haben diese Hunde kennen und lieben gelernt. Uns faszinierten ihr ursprüngliches Verhalten und ihr einheitliches, edles Aussehen. Für uns stellten sie eine Bereicherung des Windhundespektrums dar. Wir wollten uns dafür einsetzen, sie zu erhalten und nutzten alle möglichen Hunde, die aus dem Ursprungsland bekannt waren. Unser Zuchtziel ist auch heute noch sie so zu erhalten wie sie sind.

Auf welche Schwierigkeiten sind Sie dabei gestoßen?
Natürlich war das größte Problem die fehlende Zuchtbasis. Vesna griff notgedrungen bei ihren ersten Würfen auf Inzucht zurück, und es war schnell klar, dass man für eine dauerhafte Zucht neue Hunde brauchte. 1976 fuhr sie mit dem jugoslawischen Botschafter nach Mali, um von dort zwecks Blutauffrischung einen Zuchtrüden zu importieren. Sie erkrankte während der Reise an Malaria und kam leider nicht wie geplant bis in das Azawakhtal. Der Rüden, den sie dann mitbrachte, war „Darkoy Sidi“, den sie schon auf der Hinreise in einem Dorf in die engere Wahl gezogen hatte. Er stammte aus der Grenzregion im Süden Malis, und sie nahm ihn auf der Rückreise mit. Wenigstens etwas! Mit ihm und Begum machten wir 1977 unseren ersten Wurf (T-Wurf). Daraus ging der Rüde „Tariy“ hervor, der durch seine Erscheinung einen großen Anteil zu dem Bekanntheitsgrad der Rasse auf den zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und angrenzenden Ländern beitrug. Die weitere Suche nach Zuchtpartnern war schwierig. Sie erfolgte dann vornehmlich mit Zuchthunden aus Frankreich.

Haben Sie sich im Mutterland der Rasse informiert?
Zu Beginn unserer Leidenschaft hatten wir nicht das Geld, selbst nach Mali zu reisen. Aber wir haben die Rasse ausgiebig studiert und in Europa viele Hunde regelrecht aufgespürt, um sie möglichst in die Zucht integrieren zu können. Daher die Orientierung nach Frankreich. Es gab dort sehr viel mehr Importe aus Mali und deren Nachzucht, die eine bessere Basis als in Deutschland boten. Später, als wir uns die Reise hätten leisten können, fehlte die Zeit, und es hat sich nicht ergeben. Heute erlaubt es die politische Situation dort nicht mehr.

Wie war/ist der Stand der Rasse im Mutterland bzw. im Ausland? Welcher Genpool steht heute zur Verfügung?
Einer der frühesten und wichtigsten Importeure von Azawakh war Monsieur Renato Parigi, der bereits in den 1960er Jahren in Mali Azawakhs züchtete. Als Künstler arbeitete er immer halbjährlich und insgesamt über zehn Jahre als Maler und Bildhauer in Afrika, was auch seine künstlerischen Werke sehr stark afrikanisch inspirierte. Seine Vorliebe zu den Hunden begründete er mit der ausgesprochenen Eleganz und vollkommen natürlichen Ästhetik in ihrer Erscheinung. Das Resultat aus traditioneller Tuaregzucht und ihrer langen Isolation gegenüber fremden Einflüssen. Seine Hunde nahm er natürlich mit zurück nach Frankreich. Von ihm gezüchtete Welpen bereicherten in Frankreich zunächst den Familien- und Freundeskreis.
Wir besuchten 1977, 79 und 82 M. Parigi, der uns sein Bildmaterial und seine Erfahrungen zur Verfügung stellte. Er hatte während seiner Expeditionen ins Landesinnere vielfältiges Material zu den Wanderzügen und Lagern der einzelnen
Tuareggruppen erstellt und Lagepläne der Standorte erarbeitet, an denen die Hunde anzutreffen waren. Er dokumentierte das Vorkommen der wirklich reinen Azawakhs im sog. Zirkel von Menaka, das mittlere Azawakhtal und das Gebiet der Daussahaq. Aus dieser Region kamen seine Hunde. Er importierte auch später noch, denn er besaß die genaue Ortskenntnis. Aus den Nachzuchten dieser Hunde rekrutieren sich zum Teil unsere heutige Azawakhlinien.

Heute kommt man in diese Region nicht mehr. Der Klimawandel machte sich durch schwere Trockenzeiten schon 1974/75, 78 und Anfang der 1980er Jahre bemerkbar, worauf viele der nördlichen Tuareg das Azawakhtal verlassen mussten. Sie verloren nicht nur Schafe und Ziegen durch die Trockenheit, sondern auch ihre Hunde. Schon in den 1980er-Jahren gab es kaum mehr Hunde von der Qualität wie noch zu Anfang der 1970er Jahre.
Zu Ende der 1980er-Jahre wurden in Frankreich einige Hunde importiert, die zu einer breiteren Zuchtbasis führten. 1990 gab es noch einen Versuch, reine Azawakhs zu finden. Es wurden sehr schöne Fotos gemacht, aber leider nur ein Hund mitgebracht. Damals war das Interesse groß, während wir am Anfang ziemlich alleine dastanden. Außer uns gab es nur noch Vesna, die französischen Züchter und eine Züchterin in der Schweiz. In den 1980iger Jahren kamen einige hinzu und ab den 1990iger Jahre nahm das Interesse am Azawakh deutlich zu und es etablierten sich weitere Züchter. Insgesamt sind heute 13 Zuchtstätten in Deutschland registriert. Es folgten dann auch immer wieder Importe, aber sie waren nicht mehr so typisch wie die Ausgangshunde.
Der Urtyp gilt als ausgestorben. Von einem aktiven Genpool im Azawakhtal kann man nicht mehr sprechen. Doch zur Blutauffrischung muss man Kompromisse eingehen und aus den angrenzenden Gebieten ähnliche Hunde in Betracht ziehen.
Heute stammen die meisten Importe aus Burkina Faso, das im bestehenden Standard nicht als Herkunftsland aufgeführt ist. Anfangs tolerierte der DWRZV bei der Registrierung dieser Hunde Abweichungen in Größe, Gebäude, Typ, Haarkleid und Farben. Da es die sorgfältig von den Tuareg gezüchteten Hunde nicht mehr gibt, müssen Mischungen angenommen werden, was sich in zu dichtem Haarkleid, zu schwerem Kopf, Fehlfarben usw. zeigt. Es kamen viele solcher Hunde nach Europa. Leider auch mit Merkmalen behaftet, die nicht konform zu dem bestehenden Standard sind. Natürlich brauchen wir für die relativ schmale Zuchtbasis fremdes Blut, aber wir müssen sehr zurückhaltend vorgehen und unter höchsten Ansprüchen an Rassetyp auslesen. Mit der maßvollen Genzufuhr aus verschiedenen Importen muss mit großer Sorgfalt umgegangen werden. Die Tatsache, dass einwindhundartiger Hund aus der Sahelregion kommt, macht ihn nicht zum Azawakh. Man legt deshalb inzwischen strengere Maßstäbe bei der Eintragung von Importen an. Sonst ist die Gefahr zu groß, den wirklichen Typ der Tuareg-Azawakhs zu verlieren. Die Suche nach geeigneten Zuchtpartnern gestaltet sich heute nicht leichter als früher, obwohl es mehr Hunde gibt. Heute ist die Rasse international verbreitet und nicht mehr vom Aussterben bedroht. Unser heutiges Problem ist die Vermischung mit Fremdgenen.

Wie konnten Sie die Rasse in Deutschland fördern?
Wir haben intensiv am Windhundeleben teilgenommen, unendlich viele Ausstellungen besucht, die Hunde der Öffentlichkeit präsentiert. Wir haben immer dafür gesorgt, dass unsere Hunde auf Rennen und bei Coursings ihre Passion ausleben können.Durch ständige Präsenz, wo immer es um Windhunde ging, konnten wir die Rasse bekannt machen. Aus unseren jetzt 32 Würfen gingen neben vielen regionalen und nationalen Titeln auch etwa 50 Europasieger, ca. 50 Bundessieger, mehrere Weltsieger und Internationale Champions hervor. Ganz stolz sind wir auf unsere französischen Champions, denn sie sind wegen des strengen Reglements nur schwer zu erringen. Aus unserer Zucht sind weitere Zuchten hervorgegangen, und wir haben mit unseren Hunden viele andere Azawakhzuchten befruchten und mit der Gewinnung neuer Besitzer zur Erhaltung und Verbreitung der Rasse beitragen können. Als Vertreter der Rasse war ich 20 Jahre in der Zuchtkommission des DWZRV tätig und habe versucht, mehr Züchter für die Rasse zu begeistern. Mittlerweile ist das Interesse recht groß, denn der Azawakh ist pflegeleicht, gut im Haus zu halten und ein angenehmer Familienhund. Dazu kommt seine außergewöhnliche Erscheinung.

Welche Ziele haben Sie verfolgt und was haben Sie in der Zeit erreicht?
Wir konnten den Hund in seiner Ursprünglichkeit und im Typ bewahren und ihm weltweit einen guten Bekanntheitsgrad schaffen. Hunde aus unserer Zucht begründeten Azawakhzuchten in aller Welt. Als Begleiterscheinung unserer Bemühungen den Hund bekanntzumachen, gewannen unsere „Roten aus der Wüste“ - „Aulad al Sahra“-Azawakhsalles, was es auf Schauen zu gewinnen gibt. Besteht für Ihre Rasse das Problem unerwünschter Inzucht? Am Anfang musste notwendigerweise Inzucht betrieben werden, dann konnte man auf Linienzucht mit niedrigem IK gehen,. Wir versuchen weiterhin, auf möglichst breiter Basis zu züchten, um auf lange Sicht Inzuchtdepressionen zu vermeiden. Nach Auskreuzungen muss man immer wieder in die eigene Linie zurückgehen, um den Typ zu bewahren. Die anfängliche Inzucht hat den Typ gefestigt, heute muss sie nicht mehr betrieben werden, kann aber dennoch im Einzelfall sinnvoll sein. Die Angst vor genetischen Fehlern ist unbegründet, solange man ausreichend und konsequent selektiert.

Wie leben Sie mit Ihren Hunden?
Unsere Hunde leben mit uns in der Familie, wir besitzen keine Zwingeranlagen. Sie können hinaus in den Garten wie sie wollen. Zurzeit leben wir mit sechs erwachsenen Hunden zusammen. Wir haben genug Platz im und am Haus, zusätzlich besitzen wir ein eingezäuntes 10.000 qm großes Grundstück, wo sie sich austoben können. Wir fahren regelmäßig mit den Hunden Rad, gehen spazieren, bieten Freilauf auf dem Grundstück, besuchen Rennen und Coursings und nutzen eine Hundeschule. Die Azawakhs sind sehr intelligent, übliche hundesportliche Ausbildung wird ihnen schnell langweilig. Die Hundeschule dient in erster Linie der Sozialisierung der Jungtiere. Wir ernähren unsere Hunde sehr abwechslungsreich mit Fertigfutter, Frischfleisch mit Flocken, Hirse mit Milch und Gemüse. Sie sind sehr robust und widerstandsfähig. Auch im Winter wollen sie hinaus und toben im Schnee. Bei nasskaltem Wetter halten wir sie in Bewegung. Sie lieben die Sonne, sind sogar richtige Sonnenanbeter, nur wenn es zu heiß wird, ziehen sie sich in den Schatten zurück.

Welche Menschen eignen sich für Ihre Rasse und welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Welpenkäufer?
Wir geben unsere Hunde nicht an berufstätige Menschen ab, wenn der Hund viel alleine sein muss. Der Besitzer muss bereit sein, auf seinen Hund einzugehen, sich in seine Gefühlswelt einzuleben, da der Azawakh ein sehr gefühlsbetonter und feinfühliger Hund ist. Der Azawakh ist ein ausgesprochener Familienhund, sehr personenbezogen innerhalb seiner Familie, auch sehr kinderlieb,  besonders im Umgang mit Kleinkindern. Fremden gegenüber ist er jedoch eher abweisend, zurückhaltend und sucht sich seine Freunde selbst aus. Jung an fremde Hunde herangeführt, sind Azawakhs sozialverträglich. Doch der kluge Hund mit hervorragender Beobachtungs- und rascher Auffassungsgabe braucht auch eine liebevoll-konsequente Hand, die ihm Grenzen setzt ohne ihm den nötigen Freiraum zu nehmen. Der unbedarfte Hundefreund ist schnell mit herkömmlichen Erziehungsmethoden am Ende, denn die Hunde erkennen und nutzen rasch die Schwächen und Stärken ihrer Menschen. So ausdrucksstark ihre Mimik ist – so scharf beobachten sie die Menschen und reagieren auf kleinste Gesten. Wichtig sind die frühe Prägung der Welpen und das Urvertrauen in die Menschen. Sie verschenken ihre Zuneigung nicht leichtfertig, doch hat man einmal ihr Herz erobert, sind sie echte Freunde. Oft wird der Azawakh als schwierig bezeichnet, aber er ist es nicht. Schwierigkeiten haben nur überforderte Hundehalter mit dem ursprünglichen und kompletten Hundeverhalten. Sein ganzer Körperbau ist auf Bewegung eingestellt, man braucht die Zeit, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine Bewegungsfreude ausleben zu können. Der Azawakh ist ein Hund für Menschen, die das Schöne und Ursprüngliche zu schätzen wissen.

Ihr persönlicher Wunsch zur weiteren Entwicklung
der Rasse?

Wir wünschen uns, dass der Azawakh als Rasse so erhalten bleibt, wie ihn einst die Tuareg schufen. Wir hoffen, die Rasse auch weiterhin positiv beeinflussen und bewahren zu können. Wir möchten seine züchterische Tradition fortführen, weil das in seiner Heimat nicht mehr möglich ist. Und wir wünschen uns, noch viele wohlmeinende Mitstreiter für die Rasse gewinnen zu können.

Vielen Dank Anne und Dr. Ulrich Hochgesand
für dieses interessante Interview.

erschienen in "Das Deutsche Hundemagazin", Ausgabe 6/2008, S. 46-51,
das Interview führte die Autorin Eva-Maria Krämer,
Bilder: Dr. U. u. A. Hochgesand,
© 2008


Aulad al Sahra´s Azawakh ◦ Dr. med. Ulrich und Anne Hochgesand ◦ Kreuzstraße 4a ◦ D-55425 Waldalgesheim ◦
©2010


ausgezeichnet mit der Baron von Gingins Gedächtnismedaille des VDH
für herorragende Verdienste um die Kynologie in Deutschland

Eingetragener Zwinger im DWZRV und Züchter im VDH.